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BBV Leipzig unterliegt Meister Saarlouis knapp

Sie haben gekämpft und sich gewehrt, aber am Ende sollte es nicht reichen gegen den amtierenden deutschen Meister. Nach einer starken Mannschaftsleistung unterlagen die Bundesliga-Damen des BBV Leipzig Eagles am Sonntagnachmittag in der Sporthalle Brüderstraße mit 61:65 (31:33) den Saarlouis Royals und verpassten somit die Sensation am 15. Spieltag der Damenbasketball-Bundesliga (DBBL). Topscorer bei den Eagles waren Candace Williams (19 Punkte und 7 Rebounds) sowie Angela Pace (14/5) und Lacey Haughian (11/9). „Wir haben das Spiel im zweiten Viertel verloren“, war BBVL-Trainer Jaroslaw Zyskowski nach dem Abpfiff etwas enttäuscht. „Aber wir haben gezeigt, dass wir guten Basketball spielen und mit den besten Teams mithalten können. Den Meister zu schlagen ist nicht so einfach. Da braucht man am Ende auch die nötige mentale Stärke.“ Die bewies Saarlouis´ Shanara Hollinquest dreißig Sekunden vor dem Ende, indem sie unaufhaltsam durch die Eagles-Abwehr zog und per Korbleger abschloss.

Nur ein Fehlwurf oder Ballgewinn hätte den Leipzigern die Chance zum Ausgleich ermöglicht. Gäste-Trainer René Spandauw war trotz des Sieges mit der Leistung seiner Mannschaft nicht ganz zufrieden: „Leipzig war heute gut auf uns eingestellt und wir haben das Tempo zu niedrig gehalten. Wir wollten eigentlich viel schneller spielen, so wie wir das auch trainieren.“ Die Eagles kamen, angefeuert von 250 Fans, besser ins Spiel, gingen durch Angela Pace und Candace Williams 6:2 (2.) in Führung und konnten die Royals bis zur zwölften Minute in Schach halten. Coach Zyskowski begann schon früh seine Spieler durch zu wechseln und die Gäste fanden nur schwer ihren Faden. Tanja Maciej mit einem Dreipunktwurf und Lacey Haughian mit starken Aktionen unterm Korb erhöhten auf 23:10 (12.), dann kam der Saarlouis-Express langsam in Fahrt. Vor allem die athletischen Amerikanerinnen Shanara Hollinquest (16 Punkte) und Tyresa Smith (15) zogen immer wieder Fouls oder trafen aus der Halbdistanz. Durch einen Treffer nach Einwurf 0,6 Sekunden vor dem Halbzeitpfiff traf Smith zur ersten Führung für die Royals. Zwei sehr strittige Punkte und die erste fragwürdige Entscheidung der Unparteiischen. Nach dem Seitenwechsel konnten die Gäste den Vorsprung allmählich weiter ausbauen (35:44, 25.).

Die Eagles blieben zwar dran, konnten aber zwei Ballgewinne am Ende des dritten Spielabschnitts nicht zum Punkten nutzen. So ging es mit 41:48 in die letzten zehn Minuten und die Partie sollte wieder an Spannung gewinnen. Vor allem Candace Williams übernahm mit neun Punkten im vierten Viertel Verantwortung für ihr Team. Doch nachdem sie durch zwei getroffene Freiwürfe auf 53:58 (37.) verkürzte, wurde der BBVL gleich doppelt bestraft. Royals-Spielerin Stina Barnert wurde von zwei Eagles an der Seitenlinie festgenagelt und beging einen klaren Schrittfehler. Stattdessen wurde Foul gegen den BBVL gepfiffen und als Zyskowski den Referees den Schrittfehler gestikulierte, bekam er dafür ein technisches Foul obendrauf. Etwas mehr Fingerspitzengefühl seitens der Schiedsrichter wäre in dieser Situation angebracht gewesen. Barnert verwandelt die beiden Freiwürfe, doch Angela Pace schließt für die Leipziger wieder auf und konnte in der Schlussminute durch zwei Freiwürfe auf 61:63 verkürzen. Aber Hollinquest hatte etwas gegen eine Niederlage der Royals und traf zur sicheren Führung. „Es war sehr eng und daher sind wir natürlich enttäuscht, dass wir verloren haben“, so Topscorerin Candace Williams nach dem Spiel. „Wir hätten sie besiegen können, haben es aber im zweiten Viertel aus der Hand gegeben.“ Ein Sieg wäre wichtig gewesen, um in die Playoffs zu kommen. Daher müsse unbedingt nächste Woche in Wolfenbüttel gewonnen werden. „Wir haben mit den Wildcats noch eine Rechnung offen“, so die 23-jährige Amerikanerin. Das Hinspiel ging mit zwei Punkten verloren und auch im Pokal schieden die Eagles gegen Wolfenbüttel aus. Die Antwort folgt am kommenden Samstag um 18.00 Uhr in der Lindenhalle.

BBVL: Williams (19 Punkte, 7 Rebounds), Pace (14, 5), Haughian (11, 9), Wohlberg (6, 6), van Doorn (6), Ta. Maciej (5), Hoffarth, Hueske, Ti. Maciej, Rösner.

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