DHfK Leipzig bleibt ungeschlagen an der Spitze
Der SC DHfK Leipzig bleibt auch nach der Partie gegen die HG Köthen Tabellenführer der 3. Liga Ost, und das ohne Punktverlust. Am 9. Spieltag setzen sich die Messestädter nach hartem Kampf mit 25:22 (10:11) durch. Die Leipziger hatten zur Mitte der Hinrunde die Gelegenheit, bei einem Erfolg alleiniger Spitzenreiter zu werden. Hauptverfolger Gensungen (Niederlage in Baunatal) und die TG Münden (Unentschieden gegen Nieder-Roden) mussten tags zuvor bereits Federn lassen. Doch die Grün-Weißen ließen ihr selbstbewusstes Auftreten der vergangenen Wochen ohne ihren Kapitän Thomas Oehlrich anfangs vermissen. Dieser war für seinen Hauptarbeitgeber, die Polizei, zur Sicherung des Castortransports abberufen worden. Ihn vertrat Tomasz Witaszak am Kreis in der Startformation. Das erste Tor des Derbys erzielten die Sachsen-Anhalter durch Steffen Cieszynski. Er bestimmte mit seinen Nebenleuten auch weite Teile der ersten Hälfte. Loske im HG-Tor stellte mit seinen ersten Paraden unter Beweis, warum Gensungen am vergangenen Spieltag einen Punkt abgeben musste. Sein Gegenüber Sebastian Schulz, der den Vorzug vor Michael Galia im DHfK-Kasten erhielt, setzte sich ebenso gleich in Szene. Die Bachstädter nahmen den Kampf gegen den Spitzenreiter an, legten dank dreier Konter ihres Top-Torschützen Robert Kreller gleich vor (1:4, 9.’). DHfK-Trainer Sven Strübin zögerte nicht und legte sofort die grüne Auszeitkarte, um seine Mannen neu aufzustellen. Diese waren bis dato noch überhaupt nicht im Spiel.
Dietzmann und Boese legten für die Hausherren zwar nach, doch unbeeindruckt dessen übernahm nun Steffen Fischer die Verantwortung bei den Gästen (3:6, 12.’). Viel Krampf und Unkonzentriertheiten beherrschten den Spielaufbau der Hausherren, bis René Wagner Mitte der Halbzeit die Regie übernahm und Marcus Leuendorf die Abwehr stabilisierte. Als die DHfKler beim 6:7 wieder auf Tuchfühlung waren, nahm HG-Trainer Heinz Prokop seinerseits die Auszeit. Machiel Schepers besorgte mit seinem zweiten Treffer in Folge den Ausgleich (7:7, 20.’), doch Cieszynski legte mit einem Doppelpack nach. Eine zweifache Unterzahl der Köthener nutzen die Leipziger, um erneut aufzuschließen (9:10, 26.’). Wieder gelang Schepers der Ausgleich, Schulz verhinderte kurzzeitig die erneute Köthener Führung durch einen parierten Strafwurf. Die schaffte dann doch Cieszynski mit seinem vierten Tor und 50 Sekunden vor dem Pfiff hatte Streitenberger die Chance vom Punkt aufzuholen. Er vergab die Möglichkeit durch einen Ball übers Gästetor. Einige hektische aber wertlose Aktionen später ertönt das Pausensignal in der Ernst-Grube-Halle (10:11). Nach Wiederanpfiff traf Leuendorf gleich zweimal für die Gastgeber während René Uelsmann das gleiche auf der Gegenseite gelang (13:14, 35.’). Der Favorit lief weiter einem Rückstand hinterher oder glichen kurzzeitig aus. Nach 36 Minuten erzielte Leuendorf die erste Führung für den SC DHfK überhaupt (15:14; 38.’).
Die rund 50 mitgereisten Köthener Anhänger konnten miterleben, wie ihr Team sich weiter wacker hielt, durch Fischer dran blieb (16:16, 42.’). Die 815 Zuschauer waren elektrisiert vom engen Spiel, in dem nun Leuendorf immer wieder die Lücken fand. Dietzmann legte nach, schaffte erstmals ein kleines Zwei-Tore-Polster (19:17, 46.’). Wagner setzte nach, die Halle stand, wieder zückte Prokop die grüne Karte. Seine Auszeit nutzte er zunächst, um den Unparteiischen seine ganz eigene Meinung zu deren Entscheidungen mitzuteilen. Allein seine Worte brachten nicht die erwarteten Reaktionen bei seinen Schützlingen. Nun kamen die Tempogegenstöße über Kreller nicht mehr präzise genug und auch im Angriff fehlten den Gästen die Ideen. Und wenn dann doch ein Ball aufs Tor kam, war Schulz zur Stelle.
Vorn glänzten Schepers, Seitle und Streitenberger mit dem Führungsausbau gegen zusehends resignierende Gäste (24:18, 54.’). Sie hatten in den Schlussminuten den Biss verloren, konnten mit nur fünf erzielten Treffern seit der 44. Minute ihre Hoffnungen auf eine Überraschung vorzeitig begraben und unterlagen schließlich 25:22. Beste Schützen auf Seiten der Leipziger war Marcus Leuendorf und Machiel Schepers mit 5 Toren. Trainer Sven Strübin war hoch erfreut über den fünften Heimsieg in Serie: „Es war ein rassiges Derby, bei dem um jeden Meter gekämpft wurde. Die vielen leichten Fehler der ersten Hälfte haben wir im zweiten Abschnitt vermeiden können. Vor allem freut es mich, dass unsere Spieler von der Bank heute so stark aufgetreten sind.“ Gästecoach Heinz Prokop erkannte die Niederlage neidlos an: „Unser erklärtes Ziel, in Leipzig zu gewinnen, haben wir heute nicht erreicht. Jeder hat gesehen, dass uns in der zweiten Hälfte die Kraft gefehlt hat. Zudem haben wir einige Fehlentscheidungen getroffen, die die DHfKler hart bestraft haben. Für uns bleibt in dieser Spielzeit der Klassenverbleib ein realiistisches Ziel, auch wenn wir die Favoriten ärgern können.“
Torschützen SC DHfK Leipzig: Seitle 2, Schepers 5, Leuendorf 5, Boese 3, Witaszak, Jacob 2, Dietzmann 2, Streitenberger 4/3, Wagner 2, Baumgärtel, Binder
Die zweite Mannschaft der DHfK-Handballer (2. Platz) konnte sich im Spitzenspiel der Verbandsliga-West gegen den SV Plauen Oberlosa (3. Platz) durchsetzen. Nachdem das Team um Trainer Michael Schneider zur Halbzeit noch zurück lag (13:17), schafften sie durch einen mannschaftlichen Kraftakt die Wende und den knappen 28:27- Erfolg. Beste Akteure in Reihen der Leipziger waren dabei Torhüter Stephan Sárközi und Rechtsaußen Jan Jungandreas.
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