Eagles vergeben Matchpoint: BBV Leipzig verliert in Chemnitz 56:67 (22:30)
Für die Bundesliga-Damen des BBV Leipzig bleibt das Saisonende weiter spannend. Die Eagles verloren am Sonntag im Sachsen-Derby bei den ChemCats Chemnitz mit 56:67 (22:30) und verpassten somit die vorzeitige Sicherung des Klassenerhalts. Jetzt wird es noch einmal richtig eng im Tabellenkeller. In der mäßigen Partie bewiesen die Gastgeber eindeutig mehr Siegeswillen und Kampfgeist, um in der Liga zu bleiben. Cats-Antreiberin Brianne O´Rourke war an diesem Nachmittag kaum zu stoppen und kam auf 23 Punkte. Bei den Adlern waren Candace Williams mit 17 und Britta Hueske mit 16 Treffern am erfolgreichsten. Scherzhaft könnte man sagen, die Leipzigerinnen haben den abstiegsbedrohten ChemCats Nachbarschaftshilfe gegeben. Aber zum Scherzen war nach diesem Spiel weder Trainer und Vorstand, noch dem mitgereisten 15-köpfigen Anhang zumute. Sollte doch an diesem Nachmittag das Erreichen des Saisonzieles Nummer eins – der Klassenerhalt – bejubelt werden. Aber das Dargebotene war zum Köpfe schütteln.
„Wir haben heute taktisch undiszipliniert gespielt, wie Anfänger“, kommentierte BBVL-Trainer Jaroslaw Zyskowski nach dem Abpfiff enttäuscht. „Die Einstellung einiger Spieler hat nicht gestimmt, das war nicht professionell.“ Wie schon gegen Oberhausen vergangenes Wochenende wurden einfache Punkte am Korb liegen gelassen. Dazu fehlte es an Cleverness und Zusammenspiel. So war gegen die um ihr Erstliga-Leben spielenden Chemnitzerinnen nicht anzukommen. Schon im ersten Viertel vergaben die Eagles durch einige Ballverluste die Chance, sich ein wenig abzusetzen. (14:14, 10.) Im zweiten Abschnitt musste Centerin Lacey Haughian aufgrund ihres dritten Fouls pausieren und prompt hatten die Adler Probleme im Angriff. Und auch mit der Rebound-Dominanz war es nun vorbei. So stand zur Halbzeit ein mageres 22:30 aus Sicht des BBVL an derAnzeigetafel. Es konnte ja nur besser werden. Wurde es aber nicht. Anstatt zum Gegenschlag auszuholen, ließ der Tabellenneunte die ChemCats weiter auf 25:39 (24.) davon ziehen. Erst jetzt schienen die Eagles angesichts der drohendenNiederlage aufzuwachen und kamen zum Viertelende wieder auf neun Punkte heran. (38:47, 30.) Und genau neun Zähler Differenz betrug der Endstand im Hinspielsieg des BBVL. So galt das Augenmerk in den letzten zehn Minuten, wenigstens den direkten Vergleich zu gewinnen, also mit weniger als neun Punkten zu verlieren. Das könnte möglicherweise am letzten Spieltag wichtig werden. Aber auch dieser Kampf ging an die Katzen. Nicht nur weil sie durch zwei Dreier von Franziska Worthmann zwischenzeitlich mit 39:58 (34.) in Führung gingen, sondern auch, weil einer der Schiedsrichter das letzte Aufbäumen der Eagles abzubremsen verstand. „Herr Bittner ist profilierungssüchtig. Er nimmt Einfluss auf das Spiel. Es ist unverständlich, wie in einem Sachsen-Derby ein sächsischer Schiedsrichter eingesetzt werden kann“, äußerte sich Leipzigs sportlicher Leiter Peter Maciej verärgert über einige unverständliche Entscheidungen im letzten Abschnitt. Lob gab es an diesem Tag nur für den Gegner. „Chemnitz hat verdient gewonnen. Das muss man klar und deutlich sagen“, so Maciej weiter. „Ich wünsche ihnen, dass sie in der Liga bleiben. Und wir natürlich auch.“ Am kommenden Wochenende geht es zum Tabellenzweiten TSV Wasserburg. Vielleicht ist das der richtige Gegner im Moment. Gegen einen klaren Favoriten können die Eagles frei aufspielen.
BBVL: Williams (17 Punkte, 9 Rebounds), Hueske (16, 6), Haughian (10, 5), Wohlberg (10, 4), Pace(2), Maciej, Ta. (1), van Doorn, Maciej, Ti., Hoffarth
28. Februar 2011 By Schreibe einen Kommentar
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