Ehemalige Weltklasse-Biathletin Katja Beer ist in Leipzig heimisch geworden
Wer die Biathlon-Wettbewerbe der vergangenen Jahre beim Fernsehsender Eurosport verfolgt hat, kam auch an den Kommentaren von Katja Beer nicht vorbei. Schließlich ist die ehemalige Weltklasse-Biathletin hier seit 2007 als Co-Kommentatorin im Einsatz – natürlich auch bei den Olympischen Winterspielen im Februar in Vancouver. Seit einem halben Jahr ist die 33-Jährige in Leipzig heimisch.
„Mein Freund arbeitet als Cardiologe in Leipzig, da bin ich natürlich mitgegangen“, erklärt die ehemalige Biathletin ihren Umzug von Dresden nach Leipzig. „Am Anfang hatte ich ein paar Probleme, mich hier zurechtzufinden. Aber jetzt fühle ich mich hier richtig wohl.“ Nur eines vermisst Katja Beer in ihrer neuen Heimat: die Berge. „Die gibt es hier in Leipzig leider nicht. Deswegen fahre ich so oft es geht in die Sächsische Schweiz oder ins Erzgebirge zum mountainbiken oder klettern“, erklärt das nur 1,65 Meter kleine Energiebündel, die in Dresden beim Zoll in der Abteilung „Öffentlichkeitsarbeit“ arbeitet: „Auch nach meiner Karriere spielt Sport in meinem Leben noch eine große Rolle. Ohne Sport geht es bei mir nicht. In meinem Beruf beim Zoll sitze ich den ganzen Tag am Schreibtisch, da muss ich mich abends viel bewegen. Meist jogge ich oder skate an einem der vielen Seen rund um Leipzig.“
Ihre sportliche Karriere begann Katja Beer mit sechs Jahren – als Sportakrobatin. 1989 wurde sie hier die letzte DDR-Meisterin in ihrer Altersklasse. Dann kam die Wende: „Da hatte ich keine Lust mehr“, erinnert sich die Wahl-Leipzigerin. Erst nach dem Abitur 1994 startete sie ihre Biathlon-Karriere und startete einen rasanten Aufstieg in die Weltelite: Europacup 1995, Weltcup-Debüt 1996 und WM-Teilnahme 1997 in Osrblie (Slowakei). Insgesamt absolvierte sie in zehn Jahren 173 Weltcup-Rennen, von denen sie eines gewann. Zudem wurde sie viermal Europameisterin, startete bei vier Weltmeisterschaften und 1998 bei den Olympischen Winterspielen in Nagano.
Doch Katja Beer, die neben deutsch und englisch auch russisch, norwegisch, französisch und „ein bisschen italienisch“ spricht, hat nicht nur sportliche Talente. Nach ihrem Karriereende im Herbst 2005 absolvierte sie in Dresden ein Bachelor-Studium „International Business“, genoss hier unter anderem Auslands-Aufenthalte in Paris und Mailand. Neben ihrer Aufgabe als Co-Kommentatorin bei Eurosport betätigt sich Katja Beer bei verschiedenen Sportevents als Moderatorin. „Es macht mir einfach Spaß, Wettkämpfe zu kommentieren. Ein bisschen kenne ich mich ja im Sport aus“, sagt das Energiebündel mit einem Augenzwinkern.
Andreas Wendt
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