Fruchtalaaarm statt Pillencocktail
Zugegeben. Frisches Obst und Gemüse gekauft, bedeutet oftmals auch einen zügig-frischen Wind im Portmonee. Vor allem in der kalten Jahreszeit, wo die heimischen Obst- und Gemüsereserven meist nur aus Äpfeln, Birnen, Möhren oder Radieschen bestehen und alles weitere kostenintensiv aus dem warmen Ausland eingeflogen werden muss. Da bezahlt man schon mal die Kerosinkosten gleich mit. Nicht gerade umweltfreundlich. Aber welche Alternativen bieten sich, ist einem eine ausreichende und abwechslungsreiche Vitaminversorgung zum eigenen Wohlbefinden wichtig?
Kleine bunte Vitaminsmarties wären eine Alternative. Schließlich sind sie länger haltbar, nehmen keinen Platz in der Sport-, Schul- oder Arbeitstasche weg. Und vielleicht schmecken sie auch noch süß? Teuer sind sie indes auch und mitunter vielleicht sogar noch praxisgebühren- oder apothekenpflichtig. Und was sie erst in unserem Magen veranstalten – auf Dauer gesehen, versteht sich – oder welche Nebenwirkungen bei Langzeiteinnahmedauer zutage treten können… Wer sagt uns das schon? Wer denkt schon darüber nach?
Achtet der Mensch auf eine ausgewogene, ausreichende und abwechslungsreiche Ernährung, tummeln sich genügend Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente im Körper, die eine optimale Nährstoffversorgung gewährleisten und uns gesund erhalten. Weiterer Vorteil: bei einer solchen vollwertigen Ernährung haben ein zu hoher Cholesterin-, Fett-, Purinspiegel und Co. keine Chance. Eine zusätzliche Aufnahme von Vitaminen und Mineralstoffen in Tablettenform ist unnötig!
Anders sieht es sicher bei einem kranken Menschen aus, der unter Mangelerscheinungen oder Fehlernährung leidet. Hier sind Zugaben chemischer Vitaminpräparate und Mineralstoffe oft überlebenswichtig.
„Echtes“ Obst und Gemüse ist ballaststoffreich und bietet eine Fülle komplexer Kohlenhydrate, die für ein gesundes, harmonisches und glückliches Leben unerlässlich sind. Neben besagten Vitaminen und Mineralstoffen schreiben ihnen Ernährungswissenschaftler einen wesentlichen Aspekt der Gesundheitsförderung und eine antikancerogene Wirkung zu. Jeden Tag mindestens drei obstige Zwischenmahlzeiten, abends einen knackigen Salat mit Rapsöl angerichtet, sowie täglich ein Glas Obst- oder Gemüsesaft – am besten frisch gepresst, wenn’s keinen Stress verursacht – und der Tag kann gesünder nicht enden!
Nicht zu vergessen neben Apfel, Gurke und Co. sind aber auch die anderen Formen der Vitamin- und Mineralstoffaufnahme, die einen ebenso wichtigen Gesundheitsaspekt liefern. Die Rede ist von Milch und Milchprodukten, Fleisch (in Maßen und die richtige Sorte vorausgesetzt!) und Fisch. Sie liefern unserem Körper das nötige Eisen, Magnesium, Jod, Folsäuren, B-Vitamine und andere lebenswichtige Mikronährstoffe. Es darf also gern ein Glas Milch, ein Fischgericht oder ein Stück Fleisch mehr sein in der Woche, wenn es denn fettarm und naturbelassen – also nicht in wurstgepresster Form – daher auf den heimischen Tisch kommt.
Den Frischobstskeptikern oder gar –gegnern und den ambitionierten Sportlern, seien einige weiterführende Gedanken zum Vitaminersatzpillenkonsum mit auf den Weg zum nächsten Griff in die Pillendose gegeben. Viel zu wenig ist bisher bekannt über die Wechselwirkungen einzelner Mikronährstoffe untereinander.
Wie nimmt der Körper die verschiedenen Supplemente auf? Wie reagieren sie miteinander? Wie werden sie im Körper verwertet? Stören bzw. behindern sie sich vielleicht gar gegenseitig? Diese sich fälschlicherweise als gesund lebend bezeichnenden „Risiko“gruppen sollten ihrer Ernährung einen besonderen Stellenwert einräumen und auf jeden Fall mit einem Ernährungsberater oder Arzt Rücksprache halten, ob eine Supplementation bestimmter Stoffe sinnvoll sein könnte. Ansonsten ist Vorsicht geboten bei der unkontrollierten Einnahme von Vitaminpräparaten als Ersatzdroge für den Mangelausgleich von tatsächlichen Vitaminlieferanten wie Obst, Gemüse, Milchprodukte, Fleisch und Fisch.
Die Vitaminpille dazwischen. Als kurzzeitiger Ersatz für ausnahmsweise einmal fehlenden Frischobst- oder Gemüsekonsum. Das ist akzeptabel. Die Vitaminpille anstatt, tagtäglich. Das ist unakzeptabel und auf Dauer ungesund.Da lob’ ich mir den kraftvollen Biss in einen knackigen Apfel, den unwiderstehlichen Geschmack von frischer Ananas oder das frische Aroma einer rot-grün-orangen Paprika.
Auf die Gesundheit!
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