Humulus lupulus…
Humulus lupulus oder von der bierernsten isotonischen Wunderwaffe
Keiner weiß genau, was zuerst da war. Im Internet wuselt es auf jeden Fall mächtig von Berichten, aber auch von wissenschaftlich scheinbar fundierten Infos auf Brauereipräsenzen, die Hopfenkaltschale als isotonische V1 anpreisen. Ist es bei Bild.de ((ja, so tief kann Redakteurin sinken)) noch die Universität Grenada an der Prof. Manuel J. Castillo Garzón für eine Studie 25 Testpersonen sporteln und bechern ließ, weiß man bei Sportnews.de schon mal genauer, dass es die spanische Universität nur in Granada gibt. In einem sind sich Gerstensaft- und journalistische Federviehproduzenten einig: Bier enthält eine Vielzahl von Mineralien und Vitaminen, ist außerdem reich an Kohlenhydraten und Eiweißen. Bier füllt diese, beim Sport ausgeschwitzten Stoffe, wieder nach. ((Wer’s nicht trinken mag, kann sich das Ganze auch als Avocado-Bier-Maske für einen strahlenden Teint ins Gesicht…))
Ja, aber die Leber… Genau, deshalb soll, nur mäßig – hier wird es individuell abweichende Auslegungen geben – genossen, die Molle Arterien weniger verkalken, vor Herz- oder Schlaganfall schützen und sogar den Cholesterienspiegel senken. 0,5l für Männer, 0,25l für Frauen nach dem Sport. Empfiehlt die Studie. Bierproduzenten umschiffen das Thema Alkohol, indem sie ihre alkoholfreien Sorten als bessere isotonische Alternative anbieten. Die Summe der im Getränk gelösten Inhaltsstoffe, ihre ausgewogene Mischung, sorgt für den gleichen osmotischen Druck, den auch Blut hat. Dadurch werden die Stoffe schnell aufgenommen und der Körper regeneriert.
Wenig Beachtung schenken Hersteller allerdings dem geringen, aber doch vorhandenen, Hopfenanteil (lat. Humulus lupulus). Der beruhigt, regt den Appetit an, kräftigt Magen und Darm, lindert Schmerzen, löst Krämpfe und lässt häufiger den kleinen Königstiger aus uns raus. Und nicht ganz unwichtig,der Wirkstoff Lupolon verschafft potenten männlichen Bierkampfsportlern sogar einen verzögerten Samenerguß. Nur sollten diese sich einmal genauer die Probanden einer anderen Dauerstudie bei Einkaufstempeln – wie denen am Connewitzer Kreuz – genauer anschauen. Denn Hopfen bewirkt auch durch seine östrogenen Substanzen bei erhöhtem Konsum eine Verweiblichung, was gut an Brust- und Wampenansatz erkennbar wird. Trotzdem, wer Bier trinken mag, mit oder ohne Alkohol, vor oder nach dem Sport, der sollte das auch tun. Denn das was schmeckt, ist (in Maßen konsumiert) auch gesund.
((Die in einer Partnerschaft lebende Leserin, sollte hier nicht weiter lesen, sondern gleich umblättern.)) Das kühle Weizenblond ist übrigens auch ein Sportgetränk der ganz anderen Art. Das ist nicht neu, unsere Recherche konnte das aber signifikant vertiefen. Alles, was der Bierkampfsportler für diesen Sport braucht, ist ein Wellnesswochenende für seine Freundin + deren Freundin ca. 350 km entfernt, mehrere Kästen des Lieblingsbiers und einige dufte, mehr oder weniger trinkfeste, Kumpels sowie ein freies Gelände (Industriebrache, stillgelegter Steinbruch o. Ä., möglichst fern jeder Zivilisation). Biersport, Bierpong, Flunkyball oder Kampftrinken die von spielwiki.de vorgeschlagenen Spiele. Wer danach noch Phantasie hat, erfindet neue. Die Spielregeln sind simple oder so, dass Frauen sie auch nicht nach dem dritten alkoholischen Getränk verstehen (können, wollen oder müssen). Auf jeden Fall ist dieser Sport ein Beitrag zur Umsatzerhöhung der Getränkehersteller. Ob er auch gesund ist, wird erst die nächste Vorsorgeuntersuchung zeigen.
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