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Marco Rose verlässt 1. FC Lok Leipzig zum Saisonende


Wie Cheftrainer Marco Rose am gestrigen Mittwoch Mannschaft und Präsidium des 1. FC Lokomotive Leipzig mitgeteilt hat, wird er den Verein zum Saisonende verlassen. Rose hatte den Regionalliga-Aufsteiger im Sommer 2012 übernommen und mit seinem Team in der laufenden Saison bereits am vergangenen Samstag – drei Spieltage vor Schluss – den vorzeitigen Klassenerhalt sichergestellt.
„Zuallererst möchte ich mich im Namen des ganzen Vereins bei Marco Rose bedanken! Er hat in der jetzt zu Ende gehenden Saison eine fantastische Arbeit geleistet und der Mannschaft seinen Stempel aufgedrückt. Wir hätten ihn wirklich sehr gerne weiterhin als Trainer behalten“, so Lok-Präsident Heiko Spauke, der ergänzt: „Es ist ausdrücklich falsch, dass wir Marco Rose gebeten haben, sein Amt zur Verfügung zu stellen. Richtig ist, dass wir Marco Rose darum gebeten haben, im nächsten Jahr zu niedrigeren Konditionen und mit einem niedrigeren Budget zu arbeiten. Aus wirtschaftlichen Gründen müssen wir unseren Etat für die kommende Saison drastisch nach unten schrauben. Dies betrifft natürlich auch die Gelder, die wir für die Mannschaft und das Trainerteam zur Verfügung haben. Die konkreten Zahlen haben wir mit Marco Rose Anfang dieser Woche besprochen. Leider hat er sich dann nach einer Bedenkzeit gegen unser Angebot entschieden.“
Einen Cheftrainer für die neue Saison hat der 1. FC Lok bisher noch nicht. Allerdings wurden, parallel zu den Verhandlungen mit Marco Rose, bereits Gespräche mit geeigneten Kandidaten geführt. „Ich werde an dieser Stelle keine Namen nennen. Ich bin mir aber sicher, dass wir in Kürze den Trainer präsentieren können, der unsere Regionalliga-Mannschaft ab dem 01.07.2013 coacht. Zudem bin ich davon überzeugt, dass wir zur neuen Saison eine Mannschaft an den Start bringen werden, die das Zeug hat, in der Regionalliga mitzuhalten.“
Die Klarheit darüber, wer neuer Trainer wird, sei auch für die anstehenden Vertrags-Verhandlungen mit alten und möglichen neuen Spielern wichtig. „Wenn ich nicht sagen kann, wer für die Mannschaft verantwortlich sein wird, machen Verhandlungen keinen Sinn. Sobald wir wissen, wer es macht, werden die Gespräche mit den Spielern aber unverzüglich beginnen“, so Spauke. Weil auch für den Mannschaftskader in Zukunft weniger Geld zur Verfügung steht, will der 1. FC Lok in Zukunft vermehrt auf junge, hungrige Talente aus der Region setzen, für die die sportliche Perspektive beim Regionalligisten im Vordergrund steht. Zudem soll versucht werden, den Spielern zusätzlich zur Aufwandsentschädigung vom Verein Arbeits- und Ausbildungsplätze bei Sponsoren zu vermitteln. „Aus wirtschaftlichen Gründen bleibt uns gar nichts anderes übrig. Wir können nur so viel Geld ausgeben wie uns nach einer realistischen Planung zur Verfügung steht“, erklärt Spauke.
In der laufenden Saison war der Verein, noch unter dem alten Präsidium, aufgrund unzureichender betriebswirtschaftlicher und organisatorischer Geschäftsführung des Vereines auf allen Gebieten, in akute Zahlungsschwierigkeiten geraten. Der Gang in eine Insolvenz ist für das aktuelle Präsidium jedoch nach wie vor keine Option. Aufgrund der bisher eingeleiteten Maßnahmen kann der Verein derzeit alle seine laufenden Verbindlichkeiten begleichen. Zuletzt hatten 1. FC Lok und die mit dem Verein zusammenarbeitende Kanzlei Brinkmann & Partner verkündet, dass der Verein nach der vorübergehenden Stundung des Großteils der Altverbindlichkeiten durch die Gläubiger finanziell wieder in ruhigeren Fahrwassern segelt. In den nächsten Wochen soll nun ein Konzept erarbeitet werden, wie die Altverbindlichkeiten in Zukunft zurückgeführt werden sollen. Den Gläubigern wird dazu innerhalb der Laufzeit der Stundung ein Vorschlag unterbreitet, der sich an den realistischen Möglichkeiten des Vereins orientiert und die Gläubiger bestmöglich befriedigen soll.

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