Uni-Riesen feiern nächsten Coup
Nach dem überraschenden Sieg vor einer Woche gegen den Erstplatzierten aus Vechta (86:79), haben die Leipziger Basketballer am Sonntag auch den Tabellenzweiten aus Stahnsdorf mit 69:74 zu Fall gebracht. Als erstes Team überhaupt in dieser Saison konnten die Sachsen zwei Punkte aus Brandenburg entführen.
„Das war heute wie ein Heimspiel. Unsere 40 Fans waren der Wahnsinn.“ Ein überglücklicher Martin Scholz herzte nach der Schlusssirene Mitspieler, Trainer und Fans, welche die Absperrungen zum Spielfeld längst durchbrochen hatten und mit der Mannschaft den Sieg bejubelten. „Zur Pause haben wir uns geschworen, dass wir uns hier nicht ergeben werden. Das hat geholfen.“
Nach den ersten beiden Vierteln hatten nur wenige der mitgereisten Schlachtenbummler noch an einen Erfolg ihrer Mannschaft geglaubt. Zu groß der Vorsprung der in Weiß gekleideten Hausherren, die ihre Gegner durch starke Verteidigung zu vielen schweren Würfen zwangen. Stahnsdorfs Alex Moosmann nahm den zuletzt überragenden Lamar Morinia konsequent aus dem Spiel und bewies in der Offensive seine Zielgenauigkeit (44:31).
Leipzigs Coach Dimitris Polychroniadis hatte seinen Jungs in der Kabine also einiges zu erzählen: „Wir können nur wiederkommen, wenn wir Defense spielen!“ Die Uni-Riesen hatten verstanden, verteidigten hart im Eins-gegen-eins und starteten ihre Aufholjagd mit vier schnellen Punkten durch Monyea Pratt und Kevin Schweiger (44:35). Vor 470 Zuschauern angelte sich Kapitän Scholz einen Offensiv-Abpraller nach dem anderen. Der bis dahin unglückliche Lamar Morinia traf mit einem wilden Wurf zur ersten Leipziger Führung in diesem Spiel (48:49). „Meine Freunde und Familie in den USA haben heute im Internet zugeschaut. Vielleicht war ich deswegen etwas nervös. Toll, dass wir als Mannschaft so gut zusammengespielt haben.“
Den Hausherren gelangen in den zehn Minuten nach der Pause nur zwei erfolgreiche Wurfversuche. „Sechs Punkte im dritten Viertel, das ist unterirdisch.“, fand RSV-Trainer Vladimir Pastushenko deutliche Worte. „Ausschlaggebend war, dass wir die Körbe nicht dominiert haben.“
Leipzigs Norbert Beier, Martin Scholz und Ralph Schirmer hatten ihre groß gewachsenen Gegenspieler fest im Griff und sorgten dafür, dass die Uni-Riesen ihre Führung bis zur Schlusssekunde nicht mehr aus den Händen gaben. Schirmer erarbeitete sich gar 16 Rebounds – Saisonbestleistung für den 2,04 Meter-Schlacks. „Heute war das erste Spiel in dieser Saison, in dem wir die Rebounds gewonnen haben“, freute sich sein Coach über die Leistung. „Das war ein wichtiger Grund für den Sieg.“
Durch den Erfolg schoben sich die Uni-Riesen in der Tabelle an Wulfen vorbei auf den fünften Platz. Einen Sieg in den letzten drei Partien brauchen sie noch, um in Sachen Aufstiegsrunde ganz sicher zu gehen. Polychroniadis: „Wir stehen mit einem Bein in den Playoffs, nun brauchen wir noch das zweite.“
Spielstatistiken:
Endergebnis: 69:74 (Viertel: 18:14; 26:17; 6:22; 19:21)
Punkte Uni-Riesen Leipzig: Spalke, Pratt (25), Von Gierke, Kranz (2), Heinrich, Beier (3), Morinia (12), Scholz (11), Schweiger (12), Schirmer (9), Brathwaite
Punkte RSVE Teltow/Kleinmachnow/Stahnsdorf: Michalak, Green (10), Haucke (4), Moore, Modersitzki (11), Lange, Marin (5), Moosmann (15), Horn, Williams (6), Langer (9), Evans (9)
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